Magazin: Kriegsschiffe "Korvette 130" voraussichtlich erst 2014 einsatzfähig

Die Pannenserie beim Milliardenprojekt "Korvette 130" reißt nicht ab.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Die fünf Kriegsschiffe werden nach Informationen des NDR Magazins "Panorama Nord" (Sendung: Dienstag, 21. Juni) voraussichtlich erst 2014 einsatzfähig sein - sieben Jahre später als geplant. Nach Recherchen des Magazins hat es bei Werfterprobungsfahrten Ende Mai erneut Probleme gegeben, diesmal mit den Kupplungen der Getriebe auf den Korvetten "Oldenburg" und "Ludwigshafen am Rhein". Welche Reparaturkosten für die Beseitigung des Schadens anfallen und wie lange sich die Einsatzfähigkeit der Schiffe allein dadurch verzögert, ist bislang unklar.

Bei Leistungstests der Korvetten war es immer wieder zu Pannen gekommen. Bereits 2009 gab es schwere Probleme mit den Schiffsgetrieben. In der Folge mussten diese auf allen fünf Schiffen ausgebaut und erneuert werden.

Im Februar 2011 stellte man bei einer Erprobungsfahrt der Korvette "Magdeburg" vor der Küste Norwegens erneut Mängel fest. Axel Schimpf, Inspekteur der Marine, ist verärgert über die enorme Verzögerung. Andere Experten sprechen vom "größten Desaster für die Marine seit dem Zweiten Weltkrieg".

Die Korvette 130 wurde als Ersatz für die überalterten Schnellboote der Marine entworfen und soll die Möglichkeiten bei Seeraumüberwachung und Küstenschutz im weltweiten Einsatz erweitern, etwa im Rahmen der Anti-Piraten-Mission der EU am Horn von Afrika. 2001 hatte das Bundesverteidigungsministerium ein Werftenkonsortium, die sogenannte Arge K 130, bestehend aus Blohm + Voss, Nordseewerke Emden und Lürssen Werft, mit dem Bau von fünf Schiffen zum Gesamtpreis von rund 1,2 Milliarden Euro beauftragt.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 20.06.2011

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