Magazin: Leichen der NSU-Terroristen zweimal obduziert

Bei der Obduktion der NSU-Terroristen M. und B. hat es dem Nachrichtenmagazin "Focus" zufolge einen Zwischenfall gegeben: Die am 5. November 2011 in Jena obduzierten Leichen waren zur Beerdigung freigegeben und standen kurz vor der Einäscherung, als die Bundesanwaltschaft eine erneute Beschlagnahme und Untersuchung der Toten durchsetzte.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Hintergrund waren öffentliche Spekulationen, nach denen die beiden keinen Doppel-Suizid begingen, sondern ermordet worden sein sollen. Die erste Obduktion hatte sich, wie in der Strafprozessordnung vorgesehen, auf die Öffnung der Kopf-, Brust- und Bauchhöhle beschränkt. Weil die Leiterin der Jenaer Gerichtsmedizin am 24. November darauf hinwies, dass andere Körperteile nicht untersucht worden waren, veranlasste die Bundesanwaltschaft die erneute Untersuchung der Leichen, was am 28. November geschah.

Am grundlegenden Ergebnis der Obduktion änderte sich nichts: M. starb zweifelsfrei durch einen selbst beigebrachten Schuss in den Mund. Vor seinem Suizid habe er B. demnach mit einem Schuss in die linke Schläfe getötet.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 16.09.2012

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