Magazin: Mutmaßlicher Mafia-Chef im Mai vor Gericht in München

Der mutmaßliche Deutschland-Chef der einflussreichen georgischen Mafia muss sich im Mai vor dem Landgericht München verantworten.

München (dts Nachrichtenagentur) - Wie das Nachrichtenmagazin "Focus" berichtet, wirft ihm die Staatsanwaltschaft Rädelsführerschaft in einer kriminellen Vereinigung und Geldwäsche vor. Der gebürtige Georgier soll von München aus bundesweit Diebstähle mit einem Schaden von mehreren 100.000 Euro im Monat gelenkt haben. Dabei sollen in der Bundesrepublik bis zu 1.000 Kleinkriminelle Drogerieartikel und Kleinelektronik entwendet haben.

Der in München lebende Asylbewerber hat der Anklage zufolge als Deutschland-Chef einerseits die Beute an Hehler verkauft, andererseits den Erlös daraus an den Europa-Chef der Bande in Barcelona weitergeleitet. Bei dem Clan der "Diebe im Gesetz" handelt es sich laut BKA um eine der zehn einflussreichsten Kriminellen-Banden in Deutschland, wie "Focus" weiter berichtet. Sie wird weltweit von einem 49-Jährigen Georgier geleitet, der noch mit internationalem Haftbefehl gesucht wird.

Er soll Morde beauftragt und in mehreren Ländern illegale Geschäfte geleitet haben. Der Sachgebietsleiter Organisierte Kriminalität im Bayerischen Landeskriminalamt, Mario Huber, sagte "Focus": "Das ist einer der wenigen Fälle, in denen es uns gelungen ist, bis in die Spitzen einer Mafia-Organisation vorzudringen." Das LKA hatte zwei Jahre gegen die Bande ermittelt.

Dabei haben die Fahnder selten tiefe Einblicke in die Hierarchie, das straff organisierte und brutale Vorgehen des in Russland, Spanien, Deutschland, Österreich, Italien, Frankreich und der Schweiz agierenden Syndikats erhalten.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 27.03.2011

Zur Startseite