Magazin: Mutmaßlicher NS-Kriegsverbrecher vor Prozess offenbar getötet

Der mutmaßliche NS-Kriegsverbrecher Samuel K. ist im Herbst 2010, wenige Monate vor seinem Prozess, womöglich getötet worden.

Bonn (dts Nachrichtenagentur) - "Deshalb führen wir ein Todesermittlungsverfahren", sagte der Bonner Oberstaatsanwalt Robin Fassbender dem Nachrichtenmagazin "Focus". Der Ex-Bundesbeamte K. rangierte in der Liste der zehn meistgesuchten NS-Kriegsverbrecher des Simon-Wiesenthal-Zentrums auf Platz drei. Der 89-Jährige starb im November angeblich an Herzversagen.

Die Obduktion der Leiche ergab jedoch "Tod durch Unterkühlung". Ein Anwalt lieferte zudem in einer Strafanzeige Hinweise, die eine unnatürliche Todesursache nahe legen. In diesem Frühjahr sollte sich der ehemalige SS-Wachmann wegen zehnfachen Mordes und Beihilfe zum Mord an 430.000 Juden im Todeslager Belzec vor dem Landgericht Bonn verantworten.

Bei einer Hinrichtungsaktion Mitte 1943 soll der NS-Scherge zwei Lager-Insassen nach deren Fluchtversuch erschossen haben.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 03.04.2011

Zur Startseite