Magazin: Siemens-Chef Löscher will offenbar Konzern umbauen

Gut drei Jahre nach der letzten großen Organisationsreform will Siemens-Chef Peter Löscher offenbar die Führungsstruktur des Konzerns erneut umbauen.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Im Zentrum stehe laut Informationen des "Spiegel" diesmal der Industriebereich (rund 35 Milliarden Euro Umsatz, gut 200.000 Beschäftigte). Schon Anfang 2008, als Löscher das Unternehmen kurz nach seinem Antritt zum ersten Mal umkrempelte, hatte es intern Kritik an der Neuordnung gegeben. Der Industriesektor, in dem unter anderem die Verkehrs- und Gebäudetechnik oder das Anlagengeschäft zusammengefasst sind, sei im Vergleich zum Energie- und Medizinableger viel zu groß und unübersichtlich geraten, hieß es.

Nun greifen Löscher und der zuständige Bereichschef Siegfried Russwurm offenbar durch. Bis zum Herbst soll die Servicesparte IS (Industry Solutions) komplett aufgelöst werden. Sie hatte die vorgegebene Zielmarge des Konzerns zuletzt ohnehin nicht erreicht.

Die dort tätigen knapp 30.000 Mitarbeiter sollen in die Antriebs- oder Automatisierungssparte des Industriebereichs wechseln. Aus diesem, vermuten Siemens-Insider, könnte über einen Börsengang bald auch die Tochter Osram ausscheiden. Ein Siemens-Sprecher wollte sich nicht konkret äußern, bestätigt aber, dass der Konzern "Marktpotentiale in Industriebranchen und im Servicegeschäft besser ausschöpfen" will.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 19.03.2011

Zur Startseite