Magazin: Trend zur Frührente weniger dramatisch

Die tatsächlichen Zahlen zur Frührente, die bereits im Oktober 2011 von der Deutschen Rentenversicherung veröffentlicht worden waren, sind weniger wenig dramatisch als in der jüngsten Debatte angenommen.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Wie der "Spiegel" in seiner Montagsausgabe berichtet, pendele der Anteil Neurentner schon seit 2007 um die 46 Prozent. 2010 betrug der Wert zwar 47,5 Prozent, 2008 gingen jedoch noch 11.000 Menschen mehr in die vorzeitige Altersrente und nahmen damit finanzielle Einbußen hin. Es sind vor allem Frauen, die früher aus dem Arbeitsleben ausscheiden.

Die Zahl der männlichen Frührentner sank seit 2005 auf zuletzt rund 134.000, die Zahl der Frührentnerinnen stieg dagegen auf 186.000. Laut Arbeitsministerium ist der Trend vor allem auf die höhere Frauenerwerbsbeteiligung in der Ex-DDR zurückzuführen. Die bescherte ihnen mehr Beitragsjahre. Deshalb ist einer wachsenden Zahl von Frauen ein früherer Renteneintritt überhaupt erst möglich.

"Viele Paare überlegen genau, wie viel Abschlag sie sich leisten können, und gehen dann so früh wie möglich in Ruhestand", heißt es im Ministerium. Der Vorwurf, die Rente mit 67 sei ein Rentenkürzungsprogramm, da Ältere keine adäquaten Jobs finden, trifft nur bedingt zu. Denn ihre Arbeitsmarktchancen sind deutlich gestiegen: In keiner anderen Altersgruppe stieg die Erwerbstätigenquote so stark.

Unter den 60- bis 64-Jährigen verdoppelte sie sich von 20 Prozent im Jahr 2000 auf 41 Prozent im Jahr 2010. Zwischen den Jahren sorgte die Meldung, wonach fast jeder Zweite vorzeitig in den Ruhestand geht, für Aufregung, sie diente Gewerkschaften und Sozialversicherungsverbänden als Argument gegen die 2012 beginnende Rente mit 67.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 31.12.2011

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