Magazin: U-Boot-Hersteller HDW kündigt Vertrag mit Griechenland

Die Kieler HDW Werft hat vergangene Woche einen 650-Millionen-Euro-Vertrag über die Ausrüstung für zwei neue U-Boote der 214er-Klasse für die griechische Marine gekündigt.

Kiel (dts Nachrichtenagentur) - Das berichtet der "Spiegel". Gefertigt werden sollten die Schiffe bei der Hellenic Ship Yards (HSY) in Griechenland. An dem Unternehmen, das mehrheitlich der Abu Dhabi MAR gehört, hält die HDW eine Minderheitsbeteiligung von 24,9 Prozent.

Die Kieler, die die gesamte Technik mitsamt den Brennstoffzellen für die Boote liefern sollten, waren zuletzt zwischen die Fronten einer Auseinandersetzung zwischen der Abu Dhabi MAR und der griechischen Regierung geraten. Der Schiffsbauer hatte die angeschlagene HSY im vergangenen Jahr nur mit der Zusage übernommen, dass die Regierung die Auslastung der Werft garantiere. Doch die Politik habe das Unternehmen immer wieder torpediert, beklagte sich Abu-Dhabi-MAR-Geschäftsführer Iskandar Safa gegenüber HDW. Um den Druck auf die Politik zu erhöhen, griff Safa zuletzt zu einem eigentümlichen Mittel.

HSY behielt die ersten Zahlungen der Athener Regierung über 100 Millionen Euro ein, obwohl laut Vertrag 60 Millionen Euro davon nach Kiel hätten überwiesen werden müssen. HDW blieb nichts anderes übrig, als den Kontrakt zu kündigen. Womöglich bekommt Griechenland nun die 100 Millionen nicht zurück.

In Kiel gibt man sich entspannt, bislang seien noch keine Kosten entstanden. "Wenn uns einer bezahlt, liefern wir auch wieder", sagt HDW.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 22.05.2011

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