Magazin: Vorwürfe gegen Unfallermittler des Air-France Absturzes

Nach dem Fund großer Wrackteile der abgestürzten Air-France-Maschine AF 447 erheben Luftfahrtexperten schwere Vorwürfe gegen die französischen Untersuchungsbehörden.

Paris (dts Nachrichtenagentur) - Sie machen ihre Kritik am Ort fest, an dem die Trümmer durch Unterwasser-Roboter entdeckt wurden. Er liegt nur rund zehn Kilometer von der letzten bekannten Position des Airbus A330 entfernt. "Wir haben den Unfalluntersuchern schon vor einem Jahr eine genaue Berechnung übergeben, die einen Radius von zehn Kilometern um diese Stelle als Absturzgebiet einkreist", sagte Gérard Arnoux, Mitglied einer französischen Pilotengewerkschaft, dem Nachrichtenmagazin "Der Spiegel".

Unterstützt wird er von Gerhard Hüttig, Professor am Institut für Luft- und Raumfahrt der TU Berlin. "Bei den drei vorangegangenen Suchaktionen hat man dieses Gebiet beharrlich ausgespart", sagt Hüttig – und das, obwohl es weitere Indizien gegeben habe, etwa die Satellitenaufnahme eines Kerosinflecks und Wrackteile in der Nähe der jetzigen Fundstelle im Atlantik. Hüttig sagte weiter: "Es wurde wichtige Zeit vergeudet, in der die Flugschreiber durch den großen Wasserdruck zerstört worden sein könnten."

Als Unglücksursache wird ein besonderer Strömungsabriss, Deep Stall genannt, vermutet.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 09.04.2011

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