Maler Neo Rauch verdankt Zusammenarbeit mit seinem Galeristen auch seinen Kochkünsten

Der Maler Neo Rauch hat die Zusammenarbeit mit seinem Galeristen Gerd Harry "Judy" Lybke auch seinen Kochkünsten zu verdanken: "Kennengelernt habe ich Neo, weil er und Rosa, seine heutige Ehefrau - die beiden waren damals gerade frisch zusammen - so gut gekocht haben. Und ich hatte immer Hunger", sagte Lybke in einem Interview mit der Wochenzeitung "Die Zeit" kurz vor Beginn der wichtigsten deutschen Kunstmesse "Art Cologne". Lybke, heute einer der weltweit bekanntesten Galeristen, gilt als Entdecker Neo Rauchs, einem der bedeutendsten Maler seiner Zeit. In dem Interview sagte Lybke, er habe Rauch Anfang der 1980er Jahre in Leipzig erstmals getroffen.

In der Zeit habe er sich für den jungen Maler Rauch auch als Aktmodell zur Verfügung gestellt. "Damit habe ich damals mein Geld verdient", sagte Lybke. "Fünf Jahre lang auch für Neo. Es gibt Leute, die mich nicht erkannt haben, wenn ich angezogen war. Ich habe davon gelebt", so der 52-Jährige. Viele Künstler seiner Galerie "Eigen+Art" habe er über seinen Job als Aktmodell kennengelernt, sagte Lybke.

"Ich lernte auch viele Künstler kennen, die von der Hochschule abgelehnt worden waren. Die waren also Loser wie ich. Mit diesen Verlierern habe ich im April 1983 meine ersten Ausstellungen gemacht."

Seinen Durchbruch als Galerist erklärt sich Lybke auch dadurch, dass Deutschlands Westen, insbesondere die Kunststadt Köln, nach der Wende zu satt gewesen sei: "Wenn du nach Köln kamst zur Wendezeit - du musstest ja halb besoffen sein, auch tagsüber, um anerkannt zu werden. Du musstest ständig ein Bier in der Hand halten. Das dödelt dich natürlich zu auf Dauer", sagte Lybke. Die Leute in Köln seien "mal wacher" gewesen. Lybkes Galerie "Eigen+Art" wurde im April 1983 in Leipzig gegründet. Sie feiert in diesen Tagen den 30. Geburtstag. Die Kunstmesse "Art Cologne" beginnt am 19. April.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 17.04.2013

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