Mario Götze: Ich habe Fehler gemacht

Mario Götze, der Schütze des Siegtreffers für die deutsche Nationalmannschaft im Finale der Fußball-WM 2014 in Brasilien, hat sich erstmals zu dem Image-Problem geäußert, das ihn seit dem Wechsel von Borussia Dortmund zum FC Bayern begleitet: "Ich habe eigene Fehler gemacht, aber auch viele Dinge ertragen müssen, die verdreht wurden", sagte er in einem Interview mit der "Süddeutschen Zeitung" (Donnerstagsausgabe) und fügte an: "Die letzten beiden Jahre waren jedenfalls wie ein Reifeprozess für mich."

München (dts Nachrichtenagentur) - Götze war nach dem Transfer, der unmittelbar vor dem Champions-League-Finale zwischen Borussia Dortmund und Bayern München 2013 bekannt geworden war, vieles vorgeworfen worden: "Wahrscheinlich haben die Leute gedacht: Der ist da nur wegen Geld hingegangen. Das ist kein guter Mensch", sagte Götze. "Man muss sich noch mal die Zeit von damals vor Augen führen: Die Saison lief auf ihren Höhepunkt zu, alle hatten das Finale im Kopf, und ich hatte ganz andere Sorgen als meinen Wechsel. Ich war verletzt, total mit meinem Körper beschäftigt, und dann war ich traurig, als klar wurde, dass ich das Finale in London nicht spielen kann." Es habe einige Zeit gedauert, bis ihm bewusst geworden sei, dass sein Schweigen dazu beigetragen habe, dass "weiter fleißig ruminterpretiert" worden sei. Über die vergangene Saison, in der ihn Bayern-Trainer Pep Guardiola in wichtigen Spielen oft auf der Bank ließ, sagte Götze: "Das war nicht leicht für mich."

Trotz der Enttäuschung aber habe er im Sommer keinen Vereinswechsel erwogen: "Ich habe mich nie mit einem Wechsel beschäftigt. Kann gut sein, dass andere Klubs Interesse an mir hatten, aber ich hatte kein Interesse, Bayern zu verlassen." Der 23-Jährige beteuerte: "Ich fühle mich sehr, sehr wohl hier, ich bin froh, Bayern-Spieler zu sein."

Für seine Zukunft beim Rekordmeister formuliert Götze: "Ich würde sehr gerne ein Gesicht des FC Bayern werden." Er habe in den ersten beiden Jahren schon eine gute Rolle gespielt, "und ich will eine noch größere Rolle spielen".

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 08.10.2015

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