Marokkanischer Geheimdienst lieferte Hinweis auf deutsche Al-Kaida-Terrorzelle

Den ersten Hinweis auf die am vergangenen Freitag in Nordrhein-Westfalen festgenommenen drei mutmaßlichen Al-Kaida-Terroristen hat der marokkanische Geheimdienst geliefert.

Düsseldorf (dts Nachrichtenagentur) - Dies berichtet das Nachrichtenmagazin "Focus". Nach der Ausbildung in einem Lager im afghanischen Grenzgebiet hatte sich der Kopf der Düsseldorfer Zelle, Abdeladim el K., zunächst nach Marokko abgesetzt, wo er den Behörden auffiel und überwacht wurde. Als er im März in die Bundesrepublik reiste, informierten die Marokkaner die deutschen Sicherheitsbehörden.

In Düsseldorf und Bochum übernahmen Bundeskriminalamt (BKA) und Verfassungsschutz die Observation. Das blieb offenbar nicht unbemerkt. "Die Verdächtigen verhielten sich äußerst konspirativ", sagte ein hochrangiger Sicherheitsbeamter zu "Focus", "sie wechselten häufig ihre Handys und Internet-Verbindungen".

Die Ermittler vermuten, dass Abdeladim el K. am Hindukusch den Al-Kaida-Planer Scheich Younis al-Mauretani getroffen hat, der ihn für Anschläge in Deutschland instruierte. Nach dem Anschlag von Marrakesch mit 16 Toten am vergangenen Donnerstag meldete sich der marokkanische Dienst erneut und wies auf eine mögliche Verbindung von el K. zu den Drahtziehern des Blutbads hin. Mit den Substanzen Aceton und Wasserstoffperoxid wollten die Verdächtigen offenbar Sprengsätze herstellen.

Bei der Festnahme in Nordrhein-Westfalen leistete Abdeladim el K. heftigen Widerstand. Mit einem Messer ging er auf einen Beamten der Eliteeinheit GSG 9 los, konnte aber schnell überwältigt werden.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 30.04.2011

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