Martina de Maizière erwägt Truppenbesuch in Afghanistan

Die Frau von Bundesverteidigungsminister Thomas de Maizière (CDU), Martina de Maizière, überlegt sich, im Rahmen ihres Engagements für im Einsatz traumatisierte Soldaten nach Afghanistan zu reisen.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Ich würde liebend gern mal persönlich sehen, wie die Soldaten im Einsatz leben, das muss aber nicht unbedingt mit meinem Mann gemeinsam sein", sagte de Maizière der Tageszeitung "Die Welt". Allerdings würde sie sich zuvor fragen: "Bin ich die Richtige, die mit so einem Besuch Wertschätzung in den Einsatz bringt?" Ein solcher Besuch dürfe nicht zum "Showakt" werden. Bei ihrem Engagement gehe es vor allem darum, die Öffentlichkeit auf die Probleme kriegsversehrter Soldaten aufmerksam zu machen.

"Als Frau des Verteidigungsministers kann ich vielleicht ein größeres Maß an Öffentlichkeit herstellen als andere." Zu diesem Zweck habe sie bereits erste Partner aus Sport und Musik gewonnen. Auch befinde sie sich derzeit in Gesprächen mit Verantwortlichen aus der Fußball-Bundesliga.

Martina de Maizière kritisiert die vorhandenen Hilfsstrukturen für die Betroffenen stark. So gebe es viele bürokratische Hürden, die traumatisierte Soldaten überwinden müssten: "Dieser Apparat kann sehr unbeweglich sein. Das ist manchmal schwer auszuhalten."

Sie nahm ihren Mann zugleich in Schutz: Nicht alle Schwierigkeiten seien "bundeswehrtypisch". Oft täten sich auch andere Institutionen schwer, die an der Versorgung von Traumatisierten beteiligt sind - etwa mit der Verrentung oder der Anerkennung von Verdienstausfällen.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 09.07.2012

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