Maschinen- und Anlagenbau ist für stärkere Förderung von Frauen in technischen Berufen

Für eine stärkere Förderung von Frauen in technischen Berufen plädiert der deutsche Maschinen- und Anlagenbau.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Ganz wichtig sei es, für eine familienfreundliche Umgebung zu sorgen und flexible Arbeitszeiten anzubieten, sagte Thomas Lindner, Präsident des Branchenverbands VDMA, der "Frankfurter Rundschau" (Freitagausgabe). "Wenn wir es nicht schaffen, mehr Frauen für technische Berufe zu gewinnen, können wir die sich auftuende Fachkräfte- und Ingenieurslücke in einigen Jahren nur schwer füllen." In der Familie und in der Schule würden Mädchen häufig noch zu wenig motiviert.

Und auch die Wirtschaft habe "sicherlich in der Vergangenheit zu wenig getan", sagte Lindner, der selbst Unternehmer ist. Dabei sei es ein absolutes Märchen, dass Frauen nicht für technische Disziplinen geeignet oder mathematisch unbegabt wären. Vor politischen Illusionen warnte Lindner im Zusammenhang mit der Anwerbung ausländischer Fachkräfte.

Allein damit lasse sich der absehbare Engpass nicht beseitigen, selbst wenn die Einkommensgrenzen für den Einstieg auf dem deutschen Arbeitsmarkt, wie von der Industrie gefordert, gesenkt würden. Auch nach der Arbeitnehmerfreizügigkeit in der Europäischen Union von Mai 2011 an sei nicht nicht zu erwarten, "dass massenhaft Ingenieure zum Beispiel aus Tschechien in die Bundesrepublik strömen werden", sagte der Verbands-Chef. "Denn die werden zu Hause ebenfalls gebraucht."

Das treffe auch auf Indien, Brasilien und China zu. Zumal Fachkräfte dort mittlerweile relativ gut verdienten und sie sich wegen der noch niedrigen Lebenshaltungskosten mehr leisten könnten als zum Beispiel in Deutschland. Daher forderte Lindner: "Wir werden um diese Menschen aktiv werben müssen."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 31.12.2010

Zur Startseite