Maschmeyer kritisiert "Sozialneid" in Deutschland

Nach den Worten von AWD-Gründer Carsten Maschmeyer gibt es im deutschsprachigen Raum mehr Neid als sonst irgendwo in der Welt.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - In einem Interview mit "Bild am Sonntag" sagte Maschmeyer: "Ich habe glücklicherweise die Gelegenheit, Einblicke in Gesellschaften anderer Länder zu bekommen und mit vielen Menschen dort zu sprechen. Danach kann ich nur sagen: Das deutschsprachige Europa ist das Epizentrum des Neids." Zur Begründung sagte er: "In Deutschland sagt man: `Oh, der hat Erfolg. Da stimmt etwas nicht`, und man beginnt, danach zu suchen. In den angelsächsischen Ländern heißt es: `Der ist erfolgreich, der könnte Bürgermeister werden!`" Maschmeyer sagte, er wolle dennoch weiter in Deutschland leben: "Trotzdem, wenn mir jemand ein Land mit weniger Neid und niedrigeren Steuern empfiehlt, sage ich immer: Deutschland ist ein wunderschönes Land. Hier ist meine Heimat und hier bleibe ich."

Für Maschmeyer ist persönlicher Wohlstand eine Voraussetzung für privates Glück: "Ohne Geld stinkt es einem ganz schön!" Neid aber erzeuge Unglück: "Eine ganz wesentliche Voraussetzung für das persönliche und berufliche Glück ist Wohlstand. Viele Menschen verbinden zum Beispiel ein eigenes Haus auch mit Glück. Mancher sagt dann leider: `Warum hat mein Nachbar ein größeres"` Da fängt dann das Unglück an.

Denn mit dem Vergleichen kommt oft der Neid und dann das Unglück." Der Unternehmer sagte, er habe sich lediglich für seinen ersten Autokauf einmal verschuldet: "In unserer Schule bekamen viele zum 18. Geburtstag oder spätestens zum Abitur ein Auto. Da habe ich mich gefragt: `Wo ist mein Auto"` Das musste ich mir erarbeiten. Ich habe mich dafür sogar das erste und einzige Mal in meinem Leben verschuldet." Zu seiner eigenen Definition von Reichtum sagte Maschmeyer: "Reichtum ist nicht nur finanziell zu sehen, man kann auch reich an Wissen oder Erfahrung sein. Aber im technischen Sinn sind Sie reich, wenn Sie kein Geld mehr verdienen müssen, wenn Sie also genug auf der hohen Kante haben, um von den Erträgen bis zum Ende des Lebens leben zu können."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 17.03.2012

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