Masern-Ausbreitung in Sachsen-Anhalt: Gesundheitsminister ruft zu Impfschutz-Überprüfung auf

Angesichts der Ausbreitung von Masern-Erkrankungen in Sachsen-Anhalt hat Landesgesundheitsminister Norbert Bischoff (SPD) die Bevölkerung dringend aufgerufen, ihren Impfschutz überprüfen und gegebenenfalls auffrischen zu lassen.

Halle (dts Nachrichtenagentur) - "Die zunehmenden Fälle von Masern-Erkrankungen auch in Sachsen-Anhalt sind ein Alarmzeichen", sagte Bischoff der "Mitteldeutschen Zeitung". Nur Impfungen böten einen umfassenden Schutz davor. Eine Impfpflicht lehnte er jedoch ab.

In Sachsen-Anhalt waren nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) bis zum gestrigen Mittwoch elf Masern-Erkrankungen in diesem Jahr gemeldet, in den beiden vergangenen Jahren gab es nicht einen einzigen Fall. Masern gelten als die am höchsten ansteckende Infektionskrankheit überhaupt. Im Gegensatz zur landläufigen Meinung, es handele sich um eine Kinderkrankheit, ist die Komplikationsrate bei Masern relativ hoch.

Die Impfexpertin des Landesamtes für Verbraucherschutz, Constanze Gottschalk, erklärte, elf Krankheitsfälle in Sachsen-Anhalt seien ungewöhnlich viel. Grundsätzlich seien die Impfraten in Sachsen-Anhalt zwar sehr hoch und viel besser als etwa in Bayern, wo es in diesem Jahr bereits mehr als 700 Masern-Fälle gibt. Das Problem sei aber, dass zwischen 1973 bis 1991 Geborene oft nur einmal geimpft seien.

"Einen vollständigen Schutz gibt es aber nur bei einer zweifachen Impfung", betonte Gottschalk.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 26.09.2013

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