Max von Sydow: Schauspielerei zeitweise das Wichtigste im Leben

Im Leben des Schauspielers Max von Sydow hat es Phasen gegeben, in denen die Schauspielerei das Wichtigste für ihn war.

Paris (dts Nachrichtenagentur) - Doch das sieht der 83-Jährige inzwischen anders: "Heute will ich nur noch das Leben genießen, mit all seinen Facetten", erklärte er im Tele 5-Interview. "Die Arbeit gab mir viele Chancen, aber irgendwann wird man auch ein bisschen müde, vor allem, wenn man von einer Rolle nicht mehr gefordert, sondern eher gelangweilt ist. Das kann sehr frustrierend sein."

Gefreut habe sich die Schauspiellegende aber, dass Stephen Daldry ihn zuletzt für "Extrem laut & unglaublich nah" engagierte, wo er einen Mann spielt, der ohne Worte kommunizieren muss: "Da macht die Arbeit wieder Spaß", schwärmte der Schauspieler. Der Star vieler Ingmar Bergman-Filme wurde durch seine Darstellung des Gottessohns in "Die größte Geschichte aller Zeiten" (1965) auch in Hollywood berühmt: "Ich wollte die Rolle zunächst nicht annehmen. Es hat ungefähr ein Jahr gedauert, bis ich mich schließlich dazu überreden ließ. George Stevens hat mich nach Hollywood eingeladen, um mir zu zeigen, wie er den Dreh vorbereitet. Ich ließ mich am Ende dazu verführen, ja zu sagen, weil mich das sehr beeindruckt hat", erzählt von Sydow. Weiter sagt der Schauspieler über das Meisterwerk: "Dieser Dreh hat mein ganzes Leben verändert."

Von Sydow, der mit seiner Frau Catherine Brelet in Paris wohnt, ist laut seines Reisepasses kein Schwede mehr: "Ich lebe schon sehr lange in Frankreich, wo ich auch arbeite und meine Steuern bezahle. Ich funktioniere also wie ein Franzose. Deshalb wollte ich auch die Staatsangehörigkeit annehmen", erzählt er dem Sender.

"Allerdings wurde mir gesagt, dass ich meine schwedische Staatsangehörigkeit dafür aufgeben müsste, denn eine doppelte Staatsangehörigkeit ist in meinem Heimatland nicht erlaubt. Das tat mir sehr leid - aber ich musste diesen Weg gehen."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 24.05.2012

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