Nach seiner knappen Niederlage bei der Landtagswahl in Niedersachsen hat der scheidende Ministerpräsident David McAllister Trost bei seiner Familie gefunden.

Hannover (dts Nachrichtenagentur) - Der Familienrat in Bad Bederkesa habe inzwischen getagt, sagte der CDU-Politiker der "Welt am Sonntag" und beschlossen, dass man ihn zuhause wieder "als vollwertiges Familienmitglied" aufnehme. Nachdem er zweieinhalb Jahre "immer auf der Überholspur" unterwegs und wenig Zeit für seine Frau und die beiden Töchter gefunden habe, sei er über diese Entscheidung sehr froh. Allerdings habe man ihm Bedingungen gestellt, berichtete McAllister weiter.

Sie lauteten: "Handy aus am Essenstisch, keine Zeitungslektüre beim Frühstück, auch keine E-Mails". Daran wolle er sich halten. So ganz ausblenden könne er die knappe Wahlniederlage allerdings bisher noch nicht.

Wenn er zum Beispiel an die 334 Stimmen denke, die im Wahlkreis Hildesheim gefehlt haben für einen Wahlsieg und damit für einen schwarz-gelben Erfolg auch in Hannover, könne er "die Wände hoch laufen". McAllister wird auch nach einem Regierungswechsel in Hannover nicht in das Amt des Fraktionsvorsitzenden im niedersächsischen Landtag wechseln. Die CDU werde sich personell dauerhaft breiter aufstellen und nicht alle Ämter auf ihn konzentrieren, sagte McAllister der "Welt am Sonntag".

Er selbst bleibe aber "als Landesvorsitzender die Nummer eins". Einen möglichen Wechsel nach Berlin strebe er derzeit nicht an. "Alle, die es gut mit mir meinen, raten mir, es jetzt erst mal ein paar Monate ruhiger angehen zu lassen", sagte McAllister.

An diesen Rat werde er sich halten. Der CDU-Politiker stellte auch klar, dass seine Partei trotz des knappen Wahlausgangs keine erneute Auszählung der Stimmen anstrebe, auch nicht in jenen Wahlkreisen, in denen die Entscheidung sehr knapp gewesen sei. Es werde "kein Nachzählen und kein Nachtreten" geben. "Wir nehmen unsere neue Rolle an", sagte McAllister.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 27.01.2013

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