Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsident Sellering ruft Regierung zu größerem Engagement für Ostdeutschland auf

Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsident Erwin Sellering hat die Bundesregierung zu größerem Engagement für den Osten aufgerufen.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Als Thomas De Maizière noch Ostbeauftragter war, hatten wir einen klaren Ansprechpartner in der Bundesregierung. Seit seinem Weggang ins Bundesverteidigungsministerium wird dieses Feld sträflich vernachlässigt", sagte der SPD-Politiker der "Welt". Aus dem Jahresbericht zum Stand der Deutschen Einheit geht hervor, dass der Osten im Vergleich mit den westdeutschen Bundesländern wirtschaftlich wieder zurückfällt.

Das Bruttoinlandsprodukt je Einwohner lag 2011 in Ostdeutschland bei 71 Prozent des westdeutschen Niveaus, heißt es in dem Bericht, der am Mittwoch vom Bundeskabinett beraten wird. Im Vorjahr waren es noch etwa 73 Prozent. "Die Zahlen zeigen, dass wir vom Solidarpakt II nicht abrücken dürfen", sagte Sellering.

"Die ostdeutschen Länder benötigen bis Ende dieses Jahrzehnts noch eine besondere Förderung, damit die Schere zwischen Ost und West weiter geschlossen wird." Vor allem dürfe die Bundesregierung die Rentenangleichung in Ost und West nicht länger vor sich herschieben. Sachsens Ministerpräsident Stanislaw Tillich (CDU) erklärte die neuen Wirtschaftsdaten mit dem Rückgang der staatlichen Förderung.

"Unsere Wirtschaft wird von mittelständischen Unternehmen getragen, die nach wie vor Investitionshilfen brauchen", sagte er. "Der Bericht der Bundesregierung zeigt, dass es derzeit keinen Grund gibt, Fördermittel aus dem Osten in den Westen umzuleiten."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 23.09.2012

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