Media-Saturn-Manager beklagt: Onlinehändler bekommen von der Industrie zu wenig Geräte

Onlinehändler in Deutschland könnten deutlich schneller wachsen, wenn ihnen die Industrie mehr Produkte liefern würde: Das sagte Reiner Heckel, Gründer und Chef des zur Media-Saturn-Gruppe gehörenden Elektronik-Versenders Redcoon, im Interview mit der Tageszeitung "Die Welt" (Donnerstagausgabe).

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Die Industrie hat den Internethandel nicht ganz so gern und hält die Ware in diesem Kanal bewusst knapp", kritisierte Heckel. Sein Unternehmen erzielte im vergangenen Jahr vor allem mit Unterhaltungselektronik und Computern einen Umsatz von 500 Millionen Euro. "Wir könnten sicherlich 800 bis 900 Millionen Euro umsetzen, wenn uns die Industrie so viel Ware liefern würde, wie wir verkaufen könnten. Wir leiden seit Jahren unter Warenknappheit", so Heckel. Grundsätzlich gab sich der Unternehmer aus Aschaffenburg für seine Branche jedoch sehr optimistisch: "Wir haben einen sehr, sehr regen Zulauf der Konsumenten im Internethandel", sagte Heckel, der die Mehrheit an seinem Unternehmen im vergangenen Jahr an Media-Saturn verkauft hatte. Der Anteil der online gehandelten Unterhaltungselektronik- und Computerprodukte könne sich "auf 30 Prozent verdoppeln, wahrscheinlich innerhalb der nächsten fünf Jahre", sagte er.

Heckel zeigte sich zudem zuversichtlich, dass er den Redcoon-Umsatz bis 2016 auf eine Milliarde Euro verdoppeln werde. Das Unternehmen handelt ausschließlich online, ist also nicht in Läden präsent.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 12.09.2012

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