Medien: Bundeswehr bestellt 176 Panzerwagen in den USA

Eine Entscheidung des Verteidigungsministerium verärgert die heimische Rüstungsindustrie: Statt eines deutschen Herstellers hat die Bundeswehr einem Konsortium um General Dynamics den Auftrag erteilt, 176 gepanzerte Kleintransporter vom Typ "Eagle V" zu liefern.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Das berichtet das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel". Der Auftrag im Wert von 109,41 Millionen Euro umfasse auch die Wartung der gegen Minen, Sprengsätze und Schüsse gesicherten Fahrzeuge, die vor allem für die Truppen in Afghanistan dringend benötigt werden. Für die heimischen Rüstungshersteller ist die Entscheidung für das amerikanisch-schweizerische Konsortium ein schwerer Schlag.

Anders als bei der letzten Beschaffung von Panzerwagen vor vier Jahren haben Kraus-Maffei-Wegmann und Rheinmetall MAN mit dem "Armoured Multi-Purpose Vehicle" (AMPV) dieses Mal ein vergleichbares Fahrzeug im Angebot. Mit der Entscheidung für das US-Modell sinken nun auch die Chancen für den Export des AMPV in andere Länder. Im Verteidigungsministerium heißt es, der "Eagle" habe beim "Verhältnis Leistung/Kosten" besser abgeschnitten – kurz: Er ist einfach billiger.

Insider schätzen, dass die Beschaffung des deutschen Konkurrenzmodells insgesamt 50 Millionen Euro teurer ausgefallen wäre. Hinzu kommt, dass die Bundeswehr inzwischen über 450 Fahrzeuge des Vorgängermodells "Eagle IV" verfügt und rund 80 Prozent der Ersatzteile auch für das Nachfolgemodell passen. Diese Woche liegt die geplante Anschaffung den Haushaltspolitikern im Bundestag zur Abstimmung vor.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 21.04.2013

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