Medien: Defekte Batterien in "Dreamliner"-Flugzeugen waren technisch nicht ausgereift

Die in Brand geratenen Lithium-Ionen-Batterien an Bord der Boeing 787 "Dreamliner" sind technisch offenbar nicht ausgereift gewesen.

Washington (dts Nachrichtenagentur) - Noch zwei Monate vor den Bränden, die weltweit zur Stilllegung der "Dreamliner"-Flotte geführt haben, sah sich die in Köln beheimatete Europäische Agentur für Flugsicherheit (EASA) laut dem Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" nicht in der Lage, einen Zertifizierungsstandard für die extrem leistungsstarken und entflammbaren Akkus zu verabschieden. In einem Bericht attestierte die EASA einen "Mangel an Reife". Bei der Zulassung des Flugzeugs im August 2011 war die EASA nicht federführend gewesen, sondern hatte sich dem Votum der amerikanischen Partnerbehörde FAA angeschlossen.

Die wendete ein Sonderzulassungsverfahren an, weil über das Gefahrenpotential der Batterien bis dahin kaum Erfahrungen in der Luftfahrt vorlagen. Zwei Ereignisse hätten das US-Amt aber warnen können: So war 2011 eine Lithium-Ionen-Batterie an Bord eines Cessna-Privatjets in Brand geraten; und der Flugzeugbauer Gulfstream entschied sich beim Bau seines neuen Business-Jets G650 wegen Sicherheitsrisiken für einen anderen Akku. Boeing blieb aber bei seiner Entscheidung, und das, obwohl eine Dreamliner-Batterie im Jahre 2006 das Labor eines Zulieferers in Brand gesetzt hatte.

Bei der EASA beklagt man sich, über diesen Vorfall von der FAA nicht unterrichtet worden zu sein.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 08.02.2013

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