Medien: Deutsche Botschaft im Sudan gestürmt und in Brand gesetzt

Die deutsche Botschaft in der sudanesischen Hauptstadt Khartum ist von einer wütenden Menschenmenge gestürmt und offenbar in Brand gesetzt worden.

Khartum (dts Nachrichtenagentur) - Übereinstimmenden Medienberichten zufolge hatten sich rund 5.000 Demonstranten nach dem Freitagsgebet zunächst vor der deutschen und britischen Botschaft, die direkt nebeneinander liegen, versammelt und anschließend versucht, die diplomatischen Einrichtungen beider Länder zu stürmen. Sicherheitskräfte schossen mit Tränengas in die Menschenmenge, um diese zu zerstreuen. Dennoch gelang es der protestierenden Menge, das Gelände der deutschen Botschaft zu betreten.

Im Anschluss rissen sie die deutsche Flagge herunter und hissten anschließend eine islamistische Fahne. Bundesaußenminister Guido Westerwelle (FDP) teilte am Freitagnachmittag mit, dass die Botschaftsmitarbeiter in Sicherheit seien. Informationen zu etwaigen Opfern des neuerlichen Gewaltausbruchs sind bislang noch nicht verfügbar.

Hintergrund der Proteste ist ein islamfeindlicher US-Film. In diesem wird der Prophet Mohammed unter anderem als Frauenheld dargestellt. Bereits zuvor hatten sich in mehreren arabischen Ländern Proteste und Ausschreitungen an dem Film entzündet.

Die sudanesische Regierung hatte den Film scharf verurteilt. Islamistische Gruppen hatten zudem zu gewaltsamen Protesten nach dem Freitagsgebet aufgerufen.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 14.09.2012

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