Medien: Mindestens ein Toter bei Protesten in Kiew

Bei den andauernden Protesten in der ukrainischen Hauptstadt Kiew hat es offenbar mindestens einen Toten gegeben.

Kiew (dts Nachrichtenagentur) - Behörden bestätigten am Mittwochmorgen, dass im Zentrum von Kiew eine Leiche gefunden worden sei. Örtliche Medienberichte, nach denen der Leichnam Schussverletzungen aufweisen soll, bestätigten die Behörden hingegen zunächst nicht. Nach Angaben der ukrainischen Opposition habe ein Scharfschütze der Polizei den Mann angeschossen, der seinen Verletzungen wenig später erlag.

Ein zweiter Mann soll beim Klettern aus über zehn Metern Höhe gestürzt und gestorben sein. Nach Angaben eines Sprechers der Regierungsgegner sei der 22-Jährige zuvor von Polizisten gejagt worden. Die Proteste in der Ukraine waren in den vergangenen Tagen zunehmend von Gewalt geprägt.

Erst am Dienstag hatte der ukrainische Oppositionspolitiker Vitali Klitschko in einem Gastbeitrag für die "Bild-Zeitung" vor möglichen Todesopfern gewarnt: "Es gibt schon jetzt schwer verletzte Menschen in den Krankenhäusern. Wenn Janukowitsch mit seinen Repressalien so weitermacht, würde es mich nicht wundern, wenn es bald Tote zu beklagen gibt", schrieb Klitschko. Die Proteste in der Ukraine dauern seit November an.

Die Regierungsgegner fordern unter anderem vorgezogene Präsidentschafts- und Parlaments-Wahlen sowie die Rücknahme von umstrittenen Gesetzen, etwa die Verschärfung des Demonstrationsrechts.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 22.01.2014

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