Mehdorn: Bei Ausweitung des Nachtflugverbots hat BER keinen Sinn mehr

Bei einer einer Ausweitung des Nachtflugverbots für den neuen Großflughafen Berlin-Brandenburg (BER), wie vom Land Brandenburg gefordert, hat nach den Worten von BER-Chef Hartmut Mehdorn das ganze Projekt keinen Sinn mehr.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Eine Ausweitung des nächtlichen Flugverbots halten wir nicht für erforderlich", sagte Mehdorn der "Bild am Sonntag". "Sollte es dennoch dazu kommen, dann hätte man diesen Flughafen gar nicht bauen müssen. Dann wird der BER nicht mehr zu einem internationalen Umsteigeflughafen", so der BER-Chef.

"Die Flughäfen weltweit richten sich nicht nach einem Nachtflugverbot in Berlin. Wenn sie einen Slot haben, muss eine Landung in Berlin möglich sein." Generell stellt Mehdorn ein Nachtflugverbot für den BER in Frage: "Ein Hauptstadt-Airport sollte nach meiner Überzeugung überhaupt keinerlei zeitlichen Einschränkungen unterliegen, 24 Stunden offen sein. So ist es auf der ganzen Welt." Mehdorn machte aber auch deutlich, dass er die Sorgen der Anwohner ernst nimmt: "Natürlich haben wir als Management eine Verantwortung dafür, die Lärmbelästigung der Anwohner zu minimieren. Deswegen gibt es hier schon lange einen sorgsam austarierten und sehr anwohnerfreundlichen Kompromiss bei den Flugzeiten. Und deswegen haben wir hier Lärmschutzmaßnahmen ergriffen, die es in diesem Ausmaß und dieser Qualität nirgendwo auf der Welt gibt." Jedes Gespräch in einem Büro mache mehr Lärm, als die Landung eines Flugzeugs im Hausinneren in der Flughafenumgebung machen dürfe. Gleichzeitig kritisierte Mehdorn aber auch die Anspruchshaltung der Anwohner: "Wir leben in einer Wohlstandsgesellschaft und wollen stets pünktlich nach Mallorca kommen. Doch den Lärm sollen andere haben. Das geht nicht."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 08.03.2014

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