Mehrheit der Deutschen sieht Unabhängigkeitsbestrebungen wie in Schottland negativ

In Deutschland werden Unabhängigkeitsbestrebungen in Europa wie aktuell in Schottland überwiegend kritisch gesehen.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Das geht aus einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa im Auftrag von "Handelsblatt-Online" hervor. In der Gesamtbetrachtung hält es die große Mehrheit (71 Prozent) der Bundesbürger für eine negative Entwicklung, wenn es immer mehr unabhängige Staaten in Europa gibt. Bei der Erhebung zeigen sich zwischen den einzelnen Bevölkerungsgruppen in dieser Frage nur geringe Unterschiede.

Lediglich die Jüngeren (18- bis 29-Jährige: 23 Prozent) und die Anhänger der Linkspartei (25 Prozent) sehen die Unabhängigkeitsbestrebungen in Europa etwas positiver als die Befragten insgesamt. Nur eine Minderheit von 16 Prozent der Bundesbürger steht solchen Entwicklungen positiv gegenüber. Bei den Anhängern von Union und SPD fällt das Meinungsbild mit jeweils 13 Prozent sogar noch deutlicher aus.

Hintergrund ist, dass am 18. September die Bevölkerung in Schottland darüber abstimmt, ob ihre Region sich von Großbritannien lösen soll oder nicht. Auch in anderen Regionen Europas, etwa in Katalonien (Spanien), gibt es Bewegungen, die sich für eine Unabhängigkeit und die Loslösung vom Gesamtstaat einsetzen. Geht es nach der Mehrheit der Deutschen (58 Prozent), dann sollten über einer Abspaltung einer Region vom Rest des Landes nicht die betroffene Region und die dort lebenden Bürger entscheiden, sondern der Gesamtstaat und seine Bürger.

Im Fall Schottlands müssten demnach alle britischen Bürger nach ihrer Meinung gefragt werden. Demgegenüber sind nur 37 Prozent der befragten Bundesbürger der Ansicht, die Abspaltungs-Entscheidung müsste allein der betroffenen Region und der dort lebenden Bürger überlassen bleiben. Das meinen auch am ehesten die Anhänger der Linkspartei (53 Prozent), während die andere Variante vor allem von den Anhängern der Union (66 Prozent) favorisiert wird.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 12.09.2014

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