Menschenrechtsbeauftragter: Amnesty-Bericht zur Todesstrafe "wirkt ermutigend"

Der Beauftragte der Bundesregierung für Menschenrechtspolitik und Humanitäre Hilfe, Christoph Strässer, sieht in dem Bericht der Menschenrechtsorganisation Amnesty International zu den weltweiten Hinrichtungen und verhängten Todesurteilen im Jahr 2014 ein ermutigendes Zeichen.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Der aktuelle Bericht von Amnesty International über die Todesstrafe weltweit wirkt ermutigend: Die Zahl der darin erfassten Hinrichtungen hat 2014 fast um ein Viertel abgenommen", erklärte Strässer am Mittwoch. "Doch leider ist die Dunkelziffer sehr groß. Laut Amnesty International wurden allein in China weitaus mehr Menschen hingerichtet als in allen anderen Ländern der Welt zusammen."

Leider könne sich das Bild schnell ändern, wie das Beispiel Pakistan zeige, so Strässer weiter. "Dort wurden nach einem jahrelangen Moratorium allein in den ersten Monaten des neuen Jahres 58 Personen hingerichtet." In dem Bericht über die Todesstrafe 2014 hat Amnesty International eine Abnahme der Hinrichtungen weltweit um 22 Prozent von 778 auf 607 und eine Zunahme der verhängten Todesurteile um 28 Prozent (von 1.925 auf 2.466) erfasst.

Diese Zahlen umfassen nicht die vermutlich Tausenden von Hinrichtungen in China und eine hohe Dunkelziffer in Ländern wie Iran, Nordkorea und Vietnam. Die erhöhte Zahl von verhängten Todesurteilen führt Amnesty International insbesondere auf Ägypten und Nigeria zurück, die erheblich mehr Todesurteile und in einigen Fällen Massentodesurteile verhängten.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 01.04.2015

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