Merkel: Aufarbeitung von Fällen sexuellen Missbrauchs noch nicht beendet

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) sieht die Aufarbeitung von Fällen sexuellen Missbrauchs noch nicht beendet.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Zudem gelte es, alles zu tun, um solche Taten in Zukunft zu verhindern, sagte Merkel in ihrer aktuellen Video-Botschaft. "In unserer schnelllebigen Zeit drohen manche Ereignisse sehr schnell wieder in den Hintergrund zu geraten", bedauerte die Bundeskanzlerin. Sie erinnere sich noch mit Schrecken an die Zeit, als immer mehr Missbrauchsfälle bekannt geworden seien.

Die Bundesregierung sei sich bewusst, dass diese "schrecklichen Taten nie wieder voll gut gemacht werden können. Aber nichtsdestotrotz haben die Opfer einen Anspruch darauf, dass die Gesellschaft nicht nur darüber redet, sondern auch die Schlussfolgerungen zieht", so Merkel. Das habe die Bundesregierung mit dem Runden Tisch und dem Gesetzentwurf zur Stärkung der Opferrechte getan.

Dieser gebe den Opfern von sexuellem Missbrauch mehr Rechte wie beispielsweise die Vermeidung von Mehrfachaussagen oder die Erhöhung der zivilrechtlichen Verjährungsfrist etwa bei Schadenersatzansprüchen von drei auf 30 Jahre. Dadurch werde zwar keine der Taten ungeschehen, "Opfer sind oft für ihr gesamtes Leben geprägt." Deshalb müsse auch weiterhin gelten, dass alles zu tun sei, um solche Taten in Zukunft zu verhindern, "und denen, die Opfer von sexuellem Missbrauch geworden sind, durch unsere politische Tätigkeit die Möglichkeit zu geben, ihre leidvollen Erfahrungen darzustellen und damit die Voraussetzung zu schaffen, dass sie auch geahndet werden können", betonte Merkel.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 26.03.2011

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