Merkel: Schnellerer Ausstieg aus Kernenergie ist richtig

Bundeskanzlerin Angela Merkel steht zu der Entscheidung, den Ausstieg aus der Kernenergie zu beschleunigen.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Angesichts der Ereignisse von Fukushima sei diese Entscheidung richtig gewesen, sagte Merkel in ihrem neuen Video-Podcast. "Wir haben doch in einem hochentwickelten Industrieland gesehen, dass Risiken aufgetreten sind, die wir nicht für möglich gehalten hätten. Das hat mich davon überzeugt, dass wir den Ausstieg beschleunigen sollten."

Die Energieversorgung lasse sich durch andere Energieträger sicherstellen. "Nadelöhr" seien die Netze, erklärte Merkel. Sie müssten mehr Strom aus Photovoltaik aufnehmen, und für den Transport brauche Deutschland große Übertragungsnetze vom Norden in den Süden.

"Da liegt unsere Schwachstelle, und deshalb hat der Netzausbau auch die absolute Priorität", so die Bundeskanzlerin. Anfang Juni solle der Bedarfsplan für die Netze vorliegen, bis zum Jahresende das entsprechende Gesetz. "Hier drängt die Zeit", betonte Merkel.

Deutschland habe eine gute Chance, Marktführer bei erneuerbaren Energien zu werden, erklärt die Bundeskanzlerin. Sie räumte ein, dass die Energiewende zunächst viele neue Investitionen erfordert nicht nur in die Netze. Für erneuerbare Energien seien noch Zuschüsse zu zahlen, die auf die Verbraucher umgelegt würden.

"Auch neue Kohlekraftwerke zum Beispiel kosten mehr Geld, als einfach nur die alten weiter zu betreiben", sagte Merkel. Mittelfristig und langfristig bekomme Deutschland damit allerdings eine zukunftsfeste Energieversorgung. Entlastung erwartet Merkel durch Energiesparmaßnahmen und intelligente Netze.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 10.03.2012

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