Merkel besorgt über Ausschreitungen in der arabischen Welt

Bundeskanzlerin Angela Merkel hat sich besorgt über die jüngsten gewaltsamen Ausschreitungen in der arabischen Welt gezeigt.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Ich verurteile die Angriffe auf die deutsche Botschaft in Khartum sowie auf mehrere amerikanische Botschaften in aller Schärfe", erklärte die Kanzlerin am Freitag. Gewalt dürfe kein Mittel der politischen Auseinandersetzung sein, religiöser Fanatismus dürfe nicht die Oberhand gewinnen, so Merkel. "Deutschland tritt für einen respektvollen Umgang mit allen Glaubensrichtungen und für einen Dialog der Religionen ein", betonte die Kanzlerin: "Ich rufe alle Beteiligten in dieser schwierigen Situation zu Ruhe und Besonnenheit auf. Die arabischen Regierungen müssen alles tun, um die Sicherheit der diplomatischen Vertretungen zu gewährleisten." In der sudanesischen Hauptstadt Khartum hatten Demonstranten am Freitag die deutsche Botschaft gestürmt und in Brand gesetzt. Wie Bundesaußenminister Guido Westerwelle mitteilte, befänden sich die Mitarbeiter der Botschaft in Sicherheit, Verletzte habe es nicht gegeben.

Augenzeugenberichten zufolge rissen die Demonstranten in Khartum das Emblem der deutschen Vertretung und die deutsche Fahne herunter, stattdessen wurde eine schwarze Fahne gehisst. Die sudanesische Polizei setzte Tränengas gegen die Menge ein. Später zogen die Demonstranten auch zur US-Botschaft und versuchten diese zu attackieren.

Westerwelle verurteilte die Angriffe und forderte ein Ende der Attacken auf westliche Botschaften. Hintergrund der jüngsten gewaltsamen Proteste in mehreren arabischen Ländern ist ein islamfeindlicher Film aus den USA. In diesem wird der Prophet Mohammed unter anderem als Frauenheld dargestellt.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 14.09.2012

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