Merkel bezeichnet Atomausstieg bis 2022 als "riesige Chance"

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat den beschlossenen Atomausstieg bis spätestens 2022 als "riesige Chance für kommende Generationen" bezeichnet.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Als erstes großes Industrieland könne Deutschland damit die Wende zu hoch effizienten und klimafreundlichen Energien schaffen, erklärte Merkel am Montag in Berlin. Das biete auch Chancen für Exporte, Technologien und Arbeitsplätze. Die sieben ältesten AKW sowie das pannengeplagte Kernkraftwerk Krümmel sollen nicht wieder ans Netz gehen.

Die meisten Atomkraftwerke sollen der Bundesregierung zufolge bis 2021 stillgelegt werden, nur die drei modernsten sollen ein Jahr länger laufen, um Stromengpässen vorzubeugen. Die SPD hat Medienberichten zufolge ihre Zustimmung zu einem Atomausstieg bis 2022 angedeutet. Ein Einverständnis sei möglich, da die schwarz-gelbe Bundesregierung mit den geplanten Abschaltungen der AKW weitgehend dem ursprünglichen rot-grünen Ausstiegsplan folge, hieß es.

Die Grünen kritisieren den geplanten AKW-Standby-Betrieb. Für die Linkspartei kommt die Abschaltung im Jahr 2022 zu spät. Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) hat sich unterdessen überraschend für einen Neustart bei der Suche nach einem Endlager für Atommüll ausgesprochen.

Alle geologischen Aspekte sollten noch einmal geprüft werden, erklärte der CSU-Chef. Bislang hatte sich Seehofer stets gegen eine bundesweite Suche nach Alternativen zum Salzstock Gorleben in Niedersachsen ausgesprochen.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 30.05.2011

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