Merkel kritisiert gewaltsames Vorgehen der türkischen Polizei

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat das gewaltsame Vorgehen der türkischen Polizei im Zuge der Proteste in Istanbul kritisiert.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Aus ihrer Sicht seien die Sicherheitskräfte "viel zu hart vorgegangen", sagte Merkel vor ihrer Abreise zum G8-Gipfel im Gespräch mit dem Fernsehsender RTL. "Das, was im Augenblick in der Türkei passiert, entspricht nicht unseren Vorstellungen von Freiheit der Demonstration, der Meinungsäußerung." Sie sei wie viele andere Menschen auch "erschrocken", sagte Merkel hinsichtlich der Bilder der Räumung des Gezi-Parks in Istanbul. In einer Türkei, "die ins 21. Jahrhundert geht", müsse akzeptiert werden, dass Menschen auch abweichende Meinungen ausdrücken dürften, so Merkel weiter.

Mit Blick auf den unmittelbar bevorstehenden G8-Gipfel in Nordirland pochte die Kanzlerin auf möglichst konkrete Beschlüsse im Kampf gegen Steuerhinterziehung. Zwar habe sich die internationale Abstimmung zuletzt verzögert, aber "jetzt wird es endlich ein Thema", so Merkel, die gleichzeitig Schwierigkeiten bei der Abstimmung im Rahmen mit den G20-Staaten einräumte. "Wenn die G8, die acht größten Industrienationen, hier ein klares Signal geben, ist das schon einmal ein ganz wichtiger Schritt", betonte die Kanzlerin.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 17.06.2013

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