Merkel reagiert gelassen auf CDU-Streit um feste Frauenquote

Bundeskanzlerin Angela Merkel gibt sich gelassen angesichts des heftigen CDU-internen Streits um eine feste Frauenquote in Aufsichtsräten deutscher Unternehmen.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - In einem Interview mit der "Bild-Zeitung" (Donnerstagausgabe) sagte Merkel: "Vielen Frauen in der CDU, nicht nur Ursula von der Leyen, ist die Gestaltung der Quotenfrage ein großes Anliegen. Fragen von Gleichstellung, Familienpolitik, auch das Betreuungsgeld – so etwas wird bei uns in der CDU immer mit sehr viel Herzblut diskutiert. Und man lernt: Nicht alle Frauen denken gleich."

Zugleich verteidigte sie den Kurswechsel ihrer Partei. Merkel: "Die CDU ist die große Volkspartei in Deutschland, die sich schon seit langem mit der Frage befasst, wie wir mehr Frauen in Spitzenpositionen bringen können. Und als Vorsitzende dieser Volkspartei nehme ich es ernst, wenn das quer durch alle Gruppierungen so viele meiner Kollegen bewegt."

Merkel verwies zudem auf den geltenden CDU-Parteitagsbeschluss, der ein straffere Verbindlichkeit einer Quote schon angedeutet habe. Merkel: "Vergessen Sie nicht, dass schon unser Parteitagsbeschluss für die flexible Quote darauf verweist, dass wir für die Zukunft ein noch stärkeres Maß an Verbindlichkeit brauchen. Und genau dazu haben wir jetzt den Beschluss gefasst, eine feste Quote von 30 Prozent ab 2020 für die Aufsichtsratsmandate der mitbestimmungspflichtigen Unternehmen im Wahlprogramm festzuschreiben. Bis dahin soll die flexible Quote die Unternehmen per Selbstverpflichtung dazu bringen, mehr als bisher zu tun – und es gibt Hinweise, dass sich einiges bewegt. Erst danach greift die feste Quote."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 17.04.2013

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