Merkel sieht nach Mladic-Verhaftung Chance zur Aufarbeitung der Kriegsverbrechen von Srbrenica

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat die Verhaftung des mutmaßlichen serbischen Kriegsverbrechers Ratko Mladic als gute Nachricht "nicht nur für Bosnien und Herzegowina, sondern auch für Serbien, den Westbalkan und damit für ganz Europa" bezeichnet.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Mladic habe große Schuld auf sich geladen. "Deutlich wurde dies bei der Belagerung von Sarajevo und den Massakern von Srebrenica", so Merkel weiter. "Seine Verhaftung und das Verfahren gegen ihn geben die Chance für eine wahrhaftige und rechtsstaatliche Aufarbeitung dieser abscheulichen Verbrechen."

Mladic soll nun so schnell wie möglich an das UN-Kriegsverbrechertribunal in Den Haag überstellt werden, kündigte der serbische Präsident Boris Tadic am Donnerstag an. Mladic war Militärführer der bosnischen Serben im Bürgerkrieg in Bosnien-Herzegowina von 1992 bis 1995. Das Internationale Tribunal für das ehemalige Jugoslawien in Den Haag wirft ihm Völkermord, Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit vor. Merkel bezeichnete die Verhaftung als "längst überfällig".

Jetzt gelte es "auch den letzten vom Internationalen Strafgerichtshof für das ehemalige Jugoslawien Gesuchten, Goran Hadzic, gefangen zu nehmen und vor Gericht zu stellen", so die Kanzlerin.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 26.05.2011

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