Merkel spricht mit Putin und Poroschenko über russischen Hilfskonvoi

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat am Freitagnachmittag mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin und seinem ukrainischen Amtskollegen Petro Poroschenko telefoniert und über den russischen Hilfskonvoi gesprochen.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Merkel habe in den Telefonaten "ihre große Sorge" darüber ausgedrückt, dass "der Konvoi ohne Zustimmung der Ukraine, ohne Begleitung durch das IKRK und zum Teil auch ohne vorherige Inspektion die Grenze überquert hat", teilte Regierungssprecher Steffen Seibert mit. Moskau nehme damit eine Eskalation "der ohnehin schon angespannten Situation billigend in Kauf". Zudem habe Merkel die "besonnene Reaktion" der ukrainischen Führung gelobt.

Trotz des russischen Vorgehens müsse alles versucht werden, damit der Konvoi unbehelligt zu den Menschen in Not komme. Dies müsse aber genauso für den ukrainischen Konvoi gelten, der bisher von den Separatisten blockiert werde, betonte die Kanzlerin in den Telefonaten. Merkel drängte überdies darauf, "rasch zu einer Einigung über Waffenstillstand und Grenzsicherung zu kommen".

Hierbei komme der Kontaktgruppe aus Vertretern der OSZE, der Ukraine und Russlands eine bedeutende Rolle zu, betonte die Kanzlerin in den Gesprächen. Russland hatte zuvor angekündigt, den seit Tagen feststeckenden Hilfskonvoi ohne Zustimmung der ukrainischen Regierung in die umkämpfte Region Luhansk fahren zu lassen. Der Konvoi starte Richtung ukrainisches Staatsgebiet, erklärte das russische Außenministerium in Moskau.

Zur Begründung hieß es, alle Sachverhalte seien geklärt, die mehr als 280 Lkw kontrolliert worden - nun sei es Zeit zu handeln.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 22.08.2014

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