Merkel will bei Finanzmarktregulierung Druck machen

Bundeskanzlerin Angela Merkel will beim G20-Gipfel in St. Petersburg Druck machen, um weitere Fortschritte bei der Finanzmarktregulierung zu erreichen.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Es stocke noch mit der Regulierung der Schattenbanken, sagte Merkel in ihrem am Samstag veröffentlichten Video-Podcast. "Ich möchte, dass wir einen verbindlichen Zeitplan verabschieden, damit klar wird, wann wir hier welche Schritte erreichen", so die Bundeskanzlerin. Die G20 hätten sich in der Finanzmarktkrise sehr bewährt, erklärte Merkel weiter.

Die G20-Treffen hätten sehr geholfen, die Krise zu überwinden und die Finanzmärkte "Schritt für Schritt global zu regulieren". Man habe "am Anfang mit sehr großem Elan die Regulierung vorangebracht". Fortschritte gebe es insbesondere bei der Regulierung der Banken.

So sei es gelungen, "dass nie wieder gesagt werden kann: Weil eine Bank zu groß ist, kann sie nur der Steuerzahler retten". Jetzt komme es darauf an, weiter zu arbeiten. "Deutschland wird mit anderen Ländern zusammen Druck machen, dass wir gerade bei der Regulierung der Finanzmärkte nicht nachlassen."

Die Bundeskanzlerin erinnert an die Absicht der G20, "dass jeder Finanzmarktakteur, jedes Finanzprodukt und jeder Finanzplatz reguliert werden müssen". Mit Fortschritten rechnet Merkel auch bei der Frage der Steuerhinterziehung. "Hier werden wir unter den stärksten Wirtschaftsnationen vereinbaren, dass es einen automatischen Informationsaustausch geben wird", so die Bundeskanzlerin.

Die 20 Staaten würden wohl auch die OECD-Vorschläge zur Bekämpfung der Steuervermeidung annehmen und umsetzen. Ziel ist, dass multinationale Konzerne es nicht mehr schaffen, überall solche steuerlichen Regelungen zu finden, die dazu führen, "dass sie zum Schluss nirgendwo mehr Steuern zahlen". Die Bundeskanzlerin weist darauf hin, dass sich die G20 nicht nur mit Finanzfragen, sondern auch mit der Entwicklung der Weltwirtschaft und der Entwicklungsagenda befassen. "Und am Rande werden natürlich auch außenpolitische Themen diskutiert. In diesem Jahr mit Sicherheit auch gerade das Thema Syrien", sagte Merkel.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 31.08.2013

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