Merkel will sich bei Energiewende für gesellschaftlichen Konsens einsetzen

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) will sich persönlich für einen möglichst breiten gesellschaftlichen Konsens bei der anstehenden Energiewende in Deutschland einsetzen.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Die Bundesregierung setzt alles daran, diesen Weg zusammen mit einer breiten Mehrheit der Bürger zu gehen", sagte die Kanzlerin der "Bild am Sonntag". So will Merkel Anfang Mai selbst mit Vertretern von Kirchen, Umweltgruppen und Gewerkschaften über die Energiewende diskutieren. Im Juni will die Kanzlerin auch auf die im Bundestag vertretenen Fraktionen zugehen und mit ihnen diskutieren.

Den von SPD-Chef Sigmar Gabriel geforderten "Runden Tisch" zur Atomkraft soll es aber nicht geben, heißt es in Merkels Umgebung. Bereits am Montag wird Merkel die Ethik-Kommission treffen. Am 15. April führt die Kanzlerin dann mit den Ministerpräsidenten aller Länder ein "Gespräch zur Beschleunigung der Energiewende".

Mitte Mai soll der Bericht der Reaktorsicherheitskommission zur Sicherheit der Kernkraftwerke in Deutschland vorliegen. Ende Mai werden die Empfehlungen der Ethikkommission erwartet. Den Weiterbetrieb der jetzt für drei Monate vom Netz genommenen acht Atommeiler macht Merkel von der laufenden Sicherheitsüberprüfung abhängig.

Die Kanzlerin zu "Bild am Sonntag": "Sicherheit geht vor. Wie es nach dem Moratorium mit den AKW in Deutschland weitergeht, das entscheiden allein die notwendigen Konsequenzen aus den Sicherheitsüberprüfungen. Die Katastrophe von Fukushima, deren ganzes Ausmaß wir ja immer noch nicht kennen, hat auch meine persönliche Haltung zur Kernkraft und ihren Risiken verändert."

Ausdrücklich betonte Merkel: "Auch ich habe dazugelernt."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 02.04.2011

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