Merkel wirbt für "starke Tarifautonomie"

Bundeskanzlerin Angela Merkel sieht eine starke Tarifautonomie als Beitrag von Arbeitnehmern und Arbeitgebern "zu einer funktionierenden Sozialen Marktwirtschaft".

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Die IG BCE, wo Merkel am Mittwoch auf dem 5. Ordentlichen Gewerkschaftskongress in Hannover spricht, habe sich hier immer wieder eingebracht, auch indem sie auf Probleme hinweise, sagt die Bundeskanzlerin in ihrem neuen Video-Podcast. Es gehe dabei um "vernünftige Lohnuntergrenzen in Form von Mindestlöhnen". Merkel erinnerte daran, dass die Bundesregierung in den letzten Jahren bereits für über vier Millionen Beschäftigte branchenspezifische Mindestlöhne eingeführt habe.

Was die "gegebenenfalls missbräuchliche Anwendung von Leiharbeit und Werksverträgen" angehe, sei man "in einem intensiven Gespräch, an welchen Stellen Handlungsbedarf besteht". Die IG BCE vertrete die Interessen der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer "in entscheidenden Branchen der Bundesrepublik Deutschland", sagt die Bundeskanzlerin. Sie werde allen Mitgliedern, aber ganz besonders auch ihrem Vorsitzenden ein herzliches Dankeschön sagen.

Denn die IG BCE habe immer ein klares Bekenntnis zum Industriestandort Deutschland abgegeben und wisse um die Herausforderungen im globalen Wettbewerb. Im Zusammenhang mit der Fachkräftesicherung hob Merkel hervor, dass sich die IG BCE immer für ein starkes Ausbildungssystem ausgesprochen habe. Deshalb wünsche sie sich, dass der DGB und seine Einzelgewerkschaften auch im künftigen Ausbildungspakt vertreten seien und ihren Sachverstand einbrächten.

"Die IG BCE hat früh auf die Herausforderungen durch den demografischen Wandel hingewiesen", hebt Merkel hervor. Lebenslanges Lernen sei Bestandteil der tarifvertraglichen Abmachungen im Bereich der IG BCE. "Auch hierfür möchte ich ein herzliches Dankeschön sagen", so die Bundeskanzlerin.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 12.10.2013

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