Merkel zeigt Verständnis für die Anti-Banken-Proteste

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat Verständnis für die weltweiten Proteste gegen Banken und den Kapitalismus gezeigt.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Die Kanzlerin kann auch persönlich verstehen, dass die Menschen auf die Straße gehen", sagte Merkels Sprecher Steffen Seibert am Montag in Berlin. Die Regierung nehme die Proteste sehr ernst, hieß es weiter. "Darin drückt sich eine tiefe Sorge aus und auch ein berechtigtes Gerechtigkeitsverlangen der Menschen", so der Regierungssprecher.

Nach weltweiten Anti-Banken-Protesten werde nun in Deutschland verstärkt über Konsequenzen aus der Finanzkrise debattiert. Der Präsident des Bundesverbandes deutscher Banken, Andreas Schmitz, räumte zwar Fehler der Branche ein, warnte jedoch vor einer pauschalen Verurteilung des Bankgewerbes. "Die Banken haben die Schuldenkrise der Staaten nicht verursacht", sagte Schmitz.

Es sei noch nicht gelungen, der internationalen Finanzwelt die Regeln zu geben, die wünschenswert seien, so Merkels Sprecher weiter. Seit einer Großdemonstration in Frankfurt am Main am Samstag campieren nach Vorbild der Proteste in den USA Demonstranten vor der Europäischen Zentralbank. Kritiker des Finanzsystems protestieren in den USA seit Wochen auf einem Platz nahe der New Yorker Börse unter dem Motto "Occupy Wall Street" gegen die Macht der Banken.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 17.10.2011

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