Metall- und Elektroindustrie fordert Vereinfachung der Kurzarbeit

Die deutsche Metall- und Elektroindustrie dringt auf eine schnelle Reaktivierung der verlängerten Kurzarbeit.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Die Politik muss das Instrument Kurzarbeit so gestalten, dass es bei Bedarf schnell aktiviert werden kann - am besten per Anordnung des Wirtschaftsministeriums", sagte Gabriele Sons, Hauptgeschäftsführerin des Arbeitgeberverbandes Gesamtmetall der Tageszeitung "Die Welt" (12. Dezember 2011). Im Abschwung 2008/2009 konnten Arbeitnehmer bis zu 24 Monaten Kurzarbeitergeld beziehen. Viele Unternehmen verzichteten damals deswegen trotz Auftragsflaute auf Entlassungen.

Angesichts der konjunkturellen Eintrübungen fordert Gesamtmetall nun von der Politik, dass man sich wappnen solle. Denn nach Ansicht der Metall- und Elektroindustrie muss die deutsche Wirtschaft sich für 2012 auf härtere Zeiten einstellen. "Wir dürfen keine Krise herbeireden. Tatsache ist aber: Die meisten Unternehmen sind heute nicht so gut für eine Krise gerüstet wie 2008. Ihre Reserven sind noch nicht wieder aufgefüllt. Und auch der Staat hat weniger finanziellen Spielraum, sagte Sons. Man müsse sich darauf einstellen, dass Schwankungen heftiger ausfielen und in kürzeren Zyklen kämen als früher. Mit Sorge betrachtet Gesamtmetalle die Auftragsentwicklung. "Das Jahr 2011 läuft bislang sehr gut - wir haben das Vorkrisenniveau wieder erreicht. Allerdings sind die Aufträge drei Monate in Folge zurückgegangen und haben sich erst im Oktober wieder gefangen", sagte Sons. "Die Erwartungen für das erste Halbjahr 2012 sind seit Monaten im negativen Bereich." Zudem gebe es erste Anzeichen, "dass speziell kleine Unternehmen und Mittelständler zuletzt wieder etwas größere Schwierigkeiten bei der Versorgung mit Krediten hatten".

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 11.12.2011

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