Metro-Manager Cordes bekommt Frist für strategische Neuausrichtung

Metro-Großaktionär Haniel will die hitzig geführte Debatte um die Zukunft von Vorstandschef Eckhard Cordes vorerst beenden.

Düsseldorf (dts Nachrichtenagentur) - Wie der "Spiegel" berichtet, müsse die Stützung des Aktienkurses oberste Priorität haben, alle anderen Fragen sollten hinten angestellt werden, verlautete aus dem Kreis der Gesellschafterfamilie. Statt weiter über Personalfragen zu streiten, wolle man sich zuerst auf eine Strategie für das Unternehmen konzentrieren. Von Cordes erwarte man, dass er bei der Aufsichtsratssitzung Anfang November präsentiere, wie er sich die Zukunft des Handelskonzerns vorstelle.

Erst danach solle über einen Nachfolger entschieden werden. Der Aufschub bis November bedeute allerdings nicht, dass der Metro-Chef bleiben könne. "Cordes kann einen Strategiewechsel intern nicht glaubwürdig vertreten", heißt es, eine Vertragsverlängerung sei deshalb nach wie vor unwahrscheinlich.

Grund für die Schonfrist könnte vielmehr sein, dass man noch keinen passenden Nachfolger gefunden hat. Finanzchef Olaf Koch gilt zwar als brillanter Kopf, für die Spitze will man aber einen Handelsmanager. Die Haniel-Familie hatte gehofft, dass Cordes von sich aus auf eine Vertragsverlängerung verzichten würde, nachdem ihm signalisiert worden war, dass es von der Haniel-Seite dafür keine Unterstützung geben würde.

Der ehemalige Daimler-Manager will aber für eine Verlängerung seines Mandats kämpfen, das bis Herbst 2012 läuft. Der Metro-Chef ist seit Wochen wegen schlechter Zahlen und wegen des Krachs mit dem Altgesellschafter der Metro-Tochter Media-Saturn unter Druck.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 18.09.2011

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