Mexikanischer Notenbanker Carstens würde als IWF-Chef Härte zeigen

Der mexikanische Notenbankchef Agustín Carstens hat für den Fall seiner Berufung an die Spitze des Internationalen Währungsfonds (IWF) einen harten Kurs gegenüber europäischen Problemländern wie Griechenland oder Portugal angekündigt: "Ich würde den IWF dahin bewegen wollen, diesen Ländern zu helfen, harte Entscheidungen selbst zu treffen. Meine Erfahrung ist, dass die das sonst nicht schaffen werden", sagte Carstens der "Zeit". Der Mexikaner will als Vertreter der Schwellenländer an die Spitze des IWF. "Wandel ist immer gut. Er kann auch darin bestehen, dass mal kein Europäer rankommt, sondern jemand aus einem Schwellenland", sagte er.

"Ich verstehe nicht, warum nur ein Europäer in der Lage sein sollte, Europa zu helfen. Mit einem frischen Blick von außen kann man die Dinge doch sogar objektiver sehen", sagte der frühere Finanzminister zu der europäischen Position, wonach die französische Finanzministerin Christine Lagarde IWF-Chefin werden soll. "Ich denke, dass ich die technische Seite des Jobs gut verstehe. Ich bin ein Ökonom, habe Erfahrung als Gouverneur einer Zentralbank, war Finanzminister, war Exekutivdirektor beim IWF. Ich kenne mich rundum mit Staatsbankrotten aus", sagte Carstens über seine Qualifikationen.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 31.05.2011

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