Migrationsbeauftragte Özoguz: Pegida-Bewegung ist "heuchlerisch"

Die Migrationsbeauftragte der Bundesregierung, Aydan Özoguz (SPD), hat die Bewegung der "Patriotischen Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes" (Pegida) als "heuchlerisch" bezeichnet.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Mit Blick auf die Montags-Demonstration in Dresden sagte Özoguz am Dienstag im rbb-Inforadio: "Das war schon heuchlerisch, was wir da erlebt haben gestern Abend." Man könne nicht in der einen Woche "Lügenpresse" rufen und in der nächsten Woche Trauer tragen, weil es Karikaturisten getroffen habe. "Es ist eine Bewegung, bei der man aufdecken muss, dass sie etwas ausnutzt", so die SPD-Politikerin.

Gleichzeitig äußerte sich Özoguz erleichtert, dass immer mehr Menschen gegen Pegida auf die Straße gehen. Von der geplanten Mahnwache am Brandenburger Tor in Berlin am Dienstagabend erwarte sie "ein ganz, ganz starkes Signal aus Deutschland", dass man auch hier gemeinsam für "Werte wie Freiheit und Brüderlichkeit" einstehe. Am Montagabend waren in Deutschland Zehntausende Menschen für und gegen die Pegida-Bewegung auf die Straße gegangen.

In Dresden nahmen rund 25.000 Menschen an der mittlerweile zwölften Kundgebung der Bewegung teil, sagte ein Polizeisprecher gegenüber der dts Nachrichtenagentur. In der vergangenen Woche waren es noch 18.000 Demo-Teilnehmer gewesen. Dem Aufruf der Veranstalter, im Gedenken an die Opfer der Anschläge in Paris Trauerflor zu tragen, kamen nur wenige Teilnehmer nach.

Gleichzeitig demonstrierten mehr als 3.000 Menschen gegen die Bewegung. In Leipzig stellten sich rund 30.000 Pegida-Gegner rund 5.000 Befürwortern der Bewegung entgegen. In München gingen etwa 20.000 Menschen gegen Pegida auf die Straße.

Auch in Berlin und Hannover überstieg die Zahl der Gegner die der Befürworter deutlich. In zahlreichen weiteren Städten - darunter Hamburg, Heidelberg und Düsseldorf - gab es ebenfalls Veranstaltungen.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 13.01.2015

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