Militärexperte: Russland als sicherheitspolitische Bedrohung nicht überbewerten

Vor dem Hintergrund der Ukraine-Krise warnt der Münchner Militärexperte Michael Wolffsohn die Nato-Staaten davor, Russland als sicherheitspolitische Bedrohung überzubewerten.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Zwar habe Russland kurzfristig einen Sieg errungen, sagte Wolffsohn der "Freien Presse" (Donnerstagausgabe). Eine ernste Gefahr für den Westen stelle das Land jedoch nicht dar. Grund dafür sei, dass Russland "technologisch, politisch und wissenschaftlich" unterlegen sei.

Dennoch kritisierte Wolffsohn die Nato-Staaten scharf. Sie hätten Russland über Jahre hinweg falsch eingeschätzt und seien davon ausgegangen, dass mit dem Zusammenbruch der Sowjetunion "die Geschichte von Kriegen, Krisen und Konflikten zu Ende sei". In Wirklichkeit seien die gegensätzlichen Interessen über viele Jahre massiv gewesen, "aber keiner wollte das so sehen".

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 22.05.2014

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