Militärische Intervention in Libyen hat begonnen

Die von der Staatengemeinschaft beschlossene militärische Intervention in Libyen hat begonnen.

Tripolis (dts Nachrichtenagentur) - Am Samstag drangen westliche Kampfjets in den libyschen Luftraum ein und überflogen die Rebellen-Hochburg Bengasi. Zuvor hatte der UN-Sicherheitsrat am Donnerstag eine Resolution verabschiedet, die unter anderem eine Flugverbotszone über Libyen vorsieht. Mit dieser soll verhindert werden, dass Machthaber Muammar al Gaddafi Waffengewalt gegen sein eigenes Volk einsetzt.

Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy sagte in einer ersten Stellungnahme, dass die "Tür der Diplomatie" wieder offen stehen würde, sobald Gaddafi die "Aggressionen" einstellt. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) sicherte auf dem Sondergipfel in Paris, an dem gut zwei Dutzend Staats- und Regierungschefs teilnahmen, zu, dass Deutschland sich indirekt an der Militäraktion beteilige. So könnte die Bundeswehr in Afghanistan mehr Aufgaben übernehmen und die Nato-Truppen entlasten.

Außerdem sollen die US-Stützpunkte in Deutschland zur Verfügung gestellt werden. Russische Militärexperten und Politiker haben der libyschen Armee ein schlechtes Zeugnis ausgestellt: Sie sei unorganisiert und schlecht ausgerüstet. Die aus den Zeiten der Sowjetunion stammenden Luftabwehrsysteme seien in einem derart schlechten Zustand, dass sie keine wirkliche Bedrohung für die westlichen Kampfflugzeuge seien.

Überdies seien die Flugzeuge des nordafrikanischen Landes in einem Zustand nahe der Kampfunfähigkeit, auch die libyschen Piloten seien schlecht ausgebildet. Dies sagte Ruslan Alijew vom Zentrum für Analysen von Strategien in Moskau. Libyen plant unterdessen, Öl-Lieferungsverträge künftig nur noch an Verbündete des nordafrikanischen Landes zu vergeben.

Die Ölproduktion des Landes ist jedoch im Zuge der Proteste der Bevölkerung massiv gefallen.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 19.03.2011

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