Mindestens 125 Todesopfer in aktuellem Gaza-Konflikt

In der jüngsten Eskalation des israelisch-palästinensischen Konflikts sind bis Mittwochmorgen innerhalb einer Woche weit über hundert Palästinenser und fünf Israelis ums Leben gekommen.

Tel Aviv/Gaza-Stadt (dts Nachrichtenagentur) - Die Hamas sprach von 137 Todesopfern im Gazastreifen, Israels stellvertretender Außenminister Daniel Ayalon räumte am frühen Morgen gegenüber dem US-Nachrichtensender CNN ein, dass es 120 Todesopfer unter den Palästinensern gebe. Davon seien etwa die Hälfte unbeteiligte Zivilisten gewesen. Israel versuche, die militärischen Ziele so genau wie möglich zu treffen.

Dies sei aber nicht immer möglich, da sich die Verantwortlichen der Hamas ebenso wie die Abschussrampen vielfach in Wohngebieten befänden. Nachdem ein erster Anlauf für eine Waffenruhe am Dienstagabend gescheitert war, gingen die gegenseitigen Beschüsse in der Nacht unvermindert weiter. Die israelischen Streitkräfte flogen zahlreiche Angriffe im Gazastreifen und zählten bis Mittwochmorgen 809 Raketen, die seit dem 14. November aus dem Gazastreifen abgefeuert worden seinen, davon wurden 389 vom Raketenabwehrsystem abgefangen.

Insgesamt habe die israelische Armee 1.450 "Terror-Standorte" im Gazastreifen in die Schusslinie genommen, hieß es. Ein Waffenstillstand zwischen der Hamas und der israelischen Armee scheint jedoch weiterhin möglich. "Ich denke, es gibt eine gute Chance" sagte Hamas-Sprecher Osama Hamdan in der Nacht zum Mittwoch CNN per Telefon aus Beirut.

Die Hamas sei jedoch auf beide Situationen vorbereitet, auf einen Waffenstillstand ebenso wie auf eine Fortsetzung der Kämpfe. Auf die Frage von CNN-Moderator Wolf Blitzer, ob die Hamas bereit sei, in einer Zwei-Staaten-Lösung einen Staat Israel neben Palästina zu akzeptieren, wenn unter anderem die Forderungen nach Landrückgaben erfüllt werden würden, antwortete der Hamas-Sprecher: "Ich kann das nicht mit ein paar Worten beantworten". Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu erklärte sich ebenfalls zu einer Waffenruhe bereit.

"Wir lösen dieses Problem lieber mit Worten als mit Waffen", sagte er nach Gesprächen mit US-Außenministerin Hillary Clinton. Das Bedürfnis Israels, sich gegen Angriffe zu verteidigen, müsse den Menschen in den USA jedoch sicherlich nicht weiter erläutert werden.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 21.11.2012

Zur Startseite