Mindestens 638 Tote bei jüngstem Gewaltausbruch in Ägypten

Die Zahl der Todesopfer nach der gewaltsamen Räumung von Protestlagern in Kairo ist nach offiziellen Angaben nun auf mindestens 638 angestiegen.

Kairo (dts Nachrichtenagentur) - Das teilte das ägyptische Gesundheitsministerium am Donnerstagabend mit. Mindestens 4.000 Menschen sollen verletzt worden sein. Es wird erwartet, dass die Opferzahlen noch weiter ansteigen.

Am Wochenende wird zudem mit neuen Ausschreitungen gerechnet. Seit dem Militärputsch war es nach den Freitagsgebeten immer wieder zu gewaltsamen Auseinandersetzungen gekommen. Das deutsche Auswärtige Amt aktualisierte am Donnerstag seine Reisewarnung, die aber nicht für die Touristengebiete am Roten Meer auf der Festlandseite Ägyptens und auf dem Sinai im Küstenstreifen zwischen Sharm-El-Sheikh und Nuweiba gelte.

"Jegliche Demonstrationen und Menschenansammlungen sowie religiöse Stätten sollten weiträumig vermieden werden. Grundsätzlich ist in den größeren Städten von Fahrten in den Nachmittags- und Abendstunden dringend abzuraten", hieß es. Die USA forderten unterdessen alle in Ägypten lebenden US-Bürger auf, das Land umgehend zu verlassen.

Die US-Botschaft bleibe aber geöffnet. Zuvor war schon ein traditionelles gemeinsames Manöver der Streitkräfte beider Länder abgesagt worden.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 15.08.2013

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