Ministerin Kramp-Karrenbauer kritisiert früheren Ministerpräsidenten Teufel

Die designierte saarländische Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) hat die Kritik des früheren baden-württembergischen Ministerpräsidenten Erwin Teufel an der Parteispitze um Angela Merkel als nicht ausreichend für eine Kursbestimmung der Union bezeichnet.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Dies berichtet die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" (Dienstagsausgabe). Die Debatte, die Teufel angestoßen habe, gebe ein "diffuses Unbehagen" in der CDU wieder, sagte die saarländische Sozial- und Arbeitsministerin. "Allein diffuse Gefühle aufzugreifen, reicht nicht aus", kritisierte die Vorsitzende der saarländischen CDU.

Die Politikerin zitierte einen Satz Teufels, wonach Politik "mit der Betrachtung der Wirklichkeit" beginne. Zur Betrachtung der Wirklichkeit gehöre unter anderem die Krise in der Eurozone, die Reaktorkatastrophe von Fukushima und geänderte Familienstrukturen. Deshalb seien in der Debatte das Entscheidende nicht die Fragen, die gestellt würden, sondern die Antworten der CDU darauf.

Konservativ zu sein bedeute nicht, an den Formen der Vergangenheit festhalten zu müssen: "An die Familienpolitik im Jahr 2011 haben die Menschen ganz andere Erwartungen als in den fünfziger Jahren." Wenn die CDU heute als Volkspartei auch von Frauen gewählt werden wolle, brauche die Partei eine Politik, die "Vereinbarkeit von Familie und Beruf in den Mittelpunkt stellt und nicht das Heimchen am Herd." Die Ministerin mahnte eine bessere Kommunikation der Parteispitze mit Wählern und Mitgliedern an, "von welchem Wertefundament unser Regierungshandeln getragen ist."

Dieser Kommunikationsstrang müsse "entschieden verbessert" werden.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 08.08.2011

Zur Startseite