Mircos mutmaßlicher Mörder kommt für weitere Taten in Betracht

Der Chefermittler im Fall des ermordeten Schülers Mirco S., Ingo Thiel, lädt aus der ganzen Republik Kommissionsleiter ungeklärter Mordfälle von Kindern im Mai nach Mönchengladbach ein.

Mönchengladbach (dts Nachrichtenagentur) - Der Kriminalhauptkommissar sagte dem Nachrichtenmagazin "Focus", in einer Art Symposium wolle er ein Bewegungsprofil des inzwischen Angeklagten Olaf H. aus den vergangenen Jahren vorstellen. Möglicherweise komme Mircos mutmaßlicher Mörder für weitere Taten in Betracht. Zudem kritisierte der SOKO-Chef die Bundesregierung massiv wegen ihrer Untätigkeit beim Thema Vorratsdatenspeicherung.

Thiel führte als Beispiel eine Zeugin an, die Mircos Jogginghose kurz nach dessen Verschwinden gefunden, aber erst vier Tage später zur Polizei gebracht hatte. Die Fahnder konnten nicht eruieren, wer sich in den nahen Funkmasten mit seinem Handy eingeloggt hatte. "Nach dem Verbot der Vorratsdatenspeicherung müssen die Provider solche Daten nicht mehr vorhalten, das war ein großes Problem", so Thiel.

Er hätte sich gewünscht, dass Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP) nach Viersen gekommen wäre, um bei der Suche nach Mirco zu helfen. "Vielleicht würde sie dann endlich den unsinnigen Stopp der Datenspeicherung aufheben."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 02.04.2011

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