Missbrauchsbeauftragter dringt auf Verlängerung von Hilfen

Der unabhängige Beauftrage der Bundesregierung für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs, Johannes-Wilhelm Rörig, hat die Bundesregierung ermahnt, die Länder nicht aus der Pflicht zu entlassen, in den Hilfe-Fonds für Betroffene aus dem familiären Bereich einzuzahlen: "Das Leid, das Betroffene in ihren Familien erfahren haben, müssen wir als Gesellschaft anerkennen und mittragen. Diese gesamtgesellschaftliche Dimension muss sich auch in einer gemeinsamen Verantwortungsübernahme von Bund und Ländern niederschlagen", sagte Rörig der "Berliner Zeitung". Rörig begrüßte die Ankündigung von Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig, die bisher geleisteten Hilfen zu bilanzieren. "Es freut mich, dass Bundesministerin Schwesig ein deutliches Signal gesetzt hat, dass die ergänzenden Hilfen endlich umfassend bekannt gemacht und die eingehenden Anträge bis Ende 2015 ausgewertet und bilanziert werden sollen", sagte er.

"Eine Verlängerung der Laufzeit der Fonds über 2016 hinaus halte ich bis zur Reform des OEG für unabdingbar, möglicherweise auch darüber hinaus. Hier müssen wir abwarten, was die Reform am Ende beinhaltet und ob dadurch das Leid der speziellen Gruppe von Betroffenen von sexueller Gewalt in ihrem Alltag tatsächlich gemindert wird."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 03.06.2015

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