Missbrauchsopfer kritisieren Entschädigungspraxis der katholischen Kirche

Die Entschädigungspraxis der katholischen Kirche stößt bei Opfern sexueller Gewalt zunehmend auf Kritik.

Bonn (dts Nachrichtenagentur) - Das berichtet das Magazin "Der Spiegel". Entgegen den Erwartungen der Betroffenen, 5.000 Euro als Anerkennung ihres Leids zu erhalten, häufen sich Fälle, in denen ohne nachvollziehbare Begründungen gar nichts oder wesentlich geringere Summen ausgezahlt werden. Besonders über katholische Orden wird geklagt.

So zahlte der Salesianerorden nach Antrag eines Münchner Missbrauchsopfers bei der "Zentralen Koordinierungsstelle" (ZKS) der Deutschen Bischofskonferenz in Bonn lediglich eine "Anerkennung" von 3.000 Euro. Im Falle mehrerer Frauen, die in Dortmund Anfang der sechziger Jahre der sexuellen Gewalt eines Pallottinerpaters im Beichtstuhl ausgeliefert waren, verweigerte der Orden vergangene Woche jegliche Geldzahlung und bot stattdessen nur "ein Gespräch darüber" an. Orden und ZKS wollen zu ihrer Entscheidungspraxis in den konkreten Fällen keine Auskunft geben, räumen jedoch "flexible Anerkennungssummen" ein.

Bis zu dieser Woche lagen in Bonn 670 Anträge zur Entscheidung vor.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 14.08.2011

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